Seien Sie offensiv… Verstärkte Präsenz zeigen in der Corona-Krise
Dass die Umsatzzahlen in der sogenannten Coronakrise sich auch in der Dentalbranche teilweise auffallend rückläufig entwickelt haben, ist wohl niemandem verborgen geblieben. So sind diese Auswirkungen auch in den deutschen Zahnarztpraxen deutlich spürbar. Dieses gilt vor allem bei privat liquidierten Leistungen. Laut GOZ-Analyse BZÄK vom 28. Januar diesen Jahres betrug der Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr mehr als ein Drittel (im April 2020 sogar fast 50%). Ein wesentlicher Grund hierbei ist die Tatsache, dass Patienten auf sogenannte “kontrollorientierte Besuche” und Prophylaxe Maßnahmen (PZR) verzichteten… und dieses trotz höchster Hygienestandards und durchgängiger Erreichbarkeit der jeweiligen Praxen. Hinzu kommt, dass das Ausbleiben von privat Vollversicherten nicht durch Abschlagszahlungen abgefedert werden kann.
An dieser Stelle sind Praxiskommunikation und Außendarstellung jetzt wichtig. Die Menschen bzw. Patienten sind zu einem großen Teil verängstigt und verunsichert und fragen sich, ob sie zurzeit zum Zahnarzt gehen sollten, ob dieser überhaupt geöffnet hat und wie es in der Praxis mit der persönlichen Sicherheit wohl aussieht. Mit anderen Worten: Es ist absolut sinnvoll und notwendig, die Patienten über die eigene Praxissituation auf dem aktuellen Stand zu halten und so diesen bestehenden Ängsten und Unsicherheiten entgegen zu wirken.
Klären Sie ihre Patienten auf, gehen Sie ihnen entgegen und “holen Sie sie ab”… erläutern Sie (immer wieder) Ihre Hygienemaßnahmen. Schon 2018 war Hygiene laut einer damaligen Bertelsmann-Studie der zweitwichtigste Entscheidungsfaktor von Patienten für ihre Praxiswahl. Corona hat diese Gewichtung auf jeden Fall noch verstärkt. Deshalb ist es absolut wichtig, den Hygieneeinsatz in Ihrer Praxiskommunikation und Außendarstellung deutlich sichtbar zu machen. Dadurch vermitteln Sie Sicherheit, Professionalität und bauen Vertrauen auf. Wenn Sie dieses durch eine klare Bildsprache und “echte Persönlichkeiten” aus der Praxis darstellen, schaffen Sie direkt einen Wiedererkennungswert, wenn der Patient dann tatsächlich zu Ihnen in die Praxis kommt.
Erwähnen Sie Desinfektionen, Masken und wenn das Praxisteam geimpft ist – teilen Sie dieses ruhig mit einem Ausrufezeichen mit. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter zum Thema und besprechen Sie Ihr angepasstes “Zeit- und Terminmanagement”, durch welches Sie “Patientenanballungen” im Wartebereich im Voraus vermeiden. Haben Sie veränderte Öffnungszeiten, kommunizieren Sie dieses. Behandeln Sie nur in einem eingeschränkten Spektrum oder ergreifen spezielle Hygienemaßnahmen? Dann teilen Sie dieses Ihren Patienten mit. Signalisieren Sie Bereitschaft, für entsprechende Fragen zur Verfügung zu stehen.
Auf diese Weise schaffen Sie Vertrauen, Kompetenz, geben Sicherheit und generieren auch Sympathie. Allesamt wichtige Punkte für die Zeichnung eines einheitlichen und funktionierenden Bildes der Praxis zur aktuellen, immer noch schwierigen Situation. Ein erkennbar professioneller Umgang mit dieser Krise wird Ihnen auch NACH der Krise gedankt werden.
Natürlich werden Patienten teilweise von sich aus auf Ihrer Praxis-Website nach aktuellen Informationen zur Lage suchen.
Es wäre allerdings ein Fehler, sich nur auf die Website zu verlassen, denn die größere Anzahl eventueller Patienten müsste ja zunächst einmal motiviert oder geführt werden, auf der Praxis-Website oder dem entsprechenden Social-Media-Kanal aufzutauchen.
Zum erfolgreichen Praxismarketing an sich, und genau dieses muss an dieser Stelle umgesetzt werden, gehört noch mehr. Ein bisschen aus der Mode gekommen aber durchaus funktionell ist die Informationsweitergabe durch die verschiedenen Printmedien. Eine ansprechende und professionelle Anzeige, welche den Patienten zunächst auf Ihre Website holt, ist der halbe Weg zum gewünschten Ergebnis. Zum einen, um nicht einfach abzuwarten, ob jemand sich von sich aus auf Ihrer Praxis-Website umschaut, sondern um gezielt dorthin zu führen und zum anderen, um überhaupt erst einmal im positiven Sinne “aus dem Rahmen zu fallen”. In diesem Zusammenhang sind neben den üblichen Anbietern der lokalen Tagespresse auch solche zu erwähnen und zu nutzen, welche in Magazinform beispielsweise monatlich oder anderen regelmäßigen Abständen erscheinen. Derartige Exemplare werden in fast allen Regionen verlegt und liegen in der Regel kostenlos aus bzw. werden verteilt. Auch Flyer in Form von Postwurfsendungen können an dieser Stelle durchaus effektiv und sinnvoll sein und entsprechende Reaktionen generieren.
Großflächige Plakatwände an stark frequentierten Positionen (Ampelanlagen, Kreuzungen etc.) und Beschriftungen an öffentlichen Nahverkehrsmitteln sind ebenfalls effektive und vor allem bezahlbare Werkzeuge, um “Traffic” auf der Internetseite zu generieren.
Was allerdings immer wieder auffällt: Viele der Praxis-Internetseiten sind alles andere als optimiert in ihrer angedachten Funktion zu bewerten. Bevor man Traffic auf solche Seiten holt, sollte man sich im Vorfeld noch einmal um dieses Konstrukt im Internet kümmern. Teilweise sind diese Websites immer noch viel zu “schwerfällig” in ihrer Aufbaurate (vor allem im mobilen Bereich) und auch die sogenannte Suchmaschinenoptimiertheit wird oft nicht wirklich berücksichtigt. Eine ansprechende Bildsprache ist leider auch häufig nicht bedacht und Texte im Internet weichen schon in ihrem Aufbau von Texten im Printmedienbereich ab.
Es gibt in der Regel immer Ansatzpunkte, welche zu einer Verbesserung in der gesamtheitlichen Funktionsweise führen können. “Gut beraten” ist derjenige, der sich in dieser speziellen Zeit mit diesen Details seiner Außendarstellung auseinandersetzt.
Thomas Loehr
Fachmarketing für zahnmedizinische Berufe
www.zm-praxismarketing.de
Quelle: www.bzaek.de/presse/presseinformationen/presseinformation/klartext-04-21
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